Als ich letztens bei meiner Freundin Manuela übernachtete, holte sie kurz vor dem schlafen gehen ihr Iphone mit ins Bett. Als ich wundernd nachfragte, sagte sie „ Ich mache nur meine neue Schlafapp an. Der zeichnet auf die ich Schlafe.“ Das fand ich witzig und sie zeigte mir daraufhin ihre bisherig aufgezeichneten Schlafaufzeichnungen. Total begeistert und fasziniert schlief ich irgendwann ein. Mitten in der Nacht wachte ich irgendwann auf. Am nächsten Morgen hatte ich die App wieder volkommen vergessen. Manu jedoch nicht und zeigte uns unser Ergebnis. Und Tadaaa: ohja, mitten in der Nacht wurde aufgezeichnet, dass jemand (ich) wach war. Ich war begeistert.
Hier ein Bild 🙂
Ahja, toll. Interessant. Und was hat das nun mit Internetsucht zu tun? Könntet Ihr euch jetzt vielleicht fragen.
Naja, eigentlich nur, dass man Internet braucht um sich die App runter zu laden und internetfähige Handys immer beliebter werden und man so nicht mehr nur zu Hause oder im Internetcafe ins Internet gehen kann (geht eigentlich noch jemand von euch in ein Internetcafe?), sondern überall (vorausgesetzt man hat dort empfang). Und weil man so viel Zeit vor dem Computer etc. verbringt, weil man online sein möchte, kommt es (bei mir) oft dazu, dass ich wenig schlafe.
Also viel Internet= wenig Schlaf= viel Müdigkeit.
„Müdigkeit ist ein Gefühl, das auf Grund des Bedürfnisses nach Schlaf oder durch eine Erkrankung hervorgerufen wird.“ so Wikipedia. „Schlafmangel wird durch zu wenig Schlaf, kurz- oder langfristigen Schlafentzug und Schlafstörungen ausgelöst.“
Schlafmangelsymptome:
- Müdigkeit
- verminderte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
- Beeinträchtigung der Wahrnehmung
- Allgemeines Unwohlsein
- Antriebslosigkeit
- erhöhte Reizbarkeit
- leichter Rausch und enthemmende Wirkung
- Frieren
- Übergewicht
Bei langfristigem Schlafmangel:
- Depressionen
- Halluzinationen
- Angstzustände
- Bluthochdruck
Weil ich die App so toll fand, probierte ich den „Schlafmessungsapparat“ eine Woche aus.
Meine Woche:
Irgendwie war es ungewohnt, zu wissen, dass man (im gewissen Sinne von sich selbst) beim Schlafen beobachtet wird, andererseits war es sehr cool. Aufjeden fall ein interessantes Erlebnis.
„Sleep Cycle: Besser schlafen im Biorhythmus“ lautet die Überschrift von der Seite Macnotes.de. Hier wurde ebenfalls die Schlafapp getestet. Denn eigentlich wurde die App erfunden, um die Tiefschlafphasen und Leichtschlafphasen zu entdecken und einen dann entsprechend zu wecken. Eigentlich ganz praktisch, denn wer kennt das nicht, mal wacht man gut auf, mal ist es sooooo fürchterlich, wenn der Wecker klingelt. Das fürchterliche soll mit der App vermieden werden. Anderer Meinung als Manu und ich ist der Spiegel. „Mangelhafter Muntermacher“ schrieb er in einem Artikel. Die App misst den Schlaf anhand Bewegungen, denn je nach Schlafphase bewegt man sich anders. Dies bemängelt der Spiegel in seinem Bericht. „Wie die Software die Schlafkurven erzeugt, zeigte ein Test, bei dem das iPhone die ganze Nacht im Bücherregal lag statt im Bett. Auch hier gab es einen auffälligen Peak mitten in der Nacht. Womöglich eine Erschütterung im Haus, ausgelöst von einem vorbeifahrenden Lkw. Offenbar analysiert das Programm einfach sämtliche Ausschläge und interpretiert die heftigsten davon, selbst wenn diese nur minimal sind, als Wechsel Richtung Traum- oder Leichtschlaf.“
Das Fazit von Spiegel: „Wer morgens ausgeschlafen sein möchte, sollte nicht ausschließlich auf sein iPhone vertrauen – sondern vor allem auf regelmäßigen, ausreichend langen Schlaf.“
Mein Fazit: Eine sehr interessante App. Ob sie nun wirklich richtig Funkioniert oder die Grafik nur anhand irgendwelcher Erschütterungen erstellt, ich finde die Idee sehr kreativ und es ist wizig zu rekonstruieren, wie man die nächte verbracht hat. Sein Leben nachgucken wie bei einem Tagebuch. Nur ohne Wörter.
Zum Schluss noch ein paar Tipps zur Internetkonsumeinschränkung um Schlafmangel zu vermeiden:
- Wecker stellen (z.B. in 2 Stunden, damit ihr wisst wann die Zeit um ist und ihr sie nicht im Netz „verpennt“, [eine Warnung nach einiger Zeit bieten auch Spiele wie z.B. „Anno“ an])
- Mitbewohner/ Freunde/ Eltern fragen, ob sie einen erinnern
- Onlineseinzeitbegrenzung einstellen, sodass das Internet nach einer gewissen Zeit von alleine ausgeht (manchmal sehr unpraktisch)
- Accounts löschen